#Blogger Miteinander

Ich habe vor längerer Zeit folgte ich dem Aufruf von Shana (https://fantasticbookwords.wordpress.com/) und nahm an ihrer Aktion „Blogger Miteinander“ teil. Das Ansinnen von ihr war, den Schreiberling hinter dem Blog näher kennenzulernen. Mir wurde Clara vom www.bigfruitsalad.wordpress.com zugeteilt. Wie gesagt, unser intensiver Emailaustausch ist schon ein Weilchen her, aber lieber spät als nie.

Clara ist 18 Jahre jung, ein absoluter Familienmensch sowie Natur- und Tierliebhaberin und sie wohnt im schönen Südtirol. Ich empfand sie als eine tiefsinnigen Teenager, der Ziele und eine gewisse Vorstellung vom Leben hat.
Unsere Emails waren von Anfang an sehr ausführlich. Ohne Scheu beantworteten wir die Fragen des jeweils anderen. Was heutzutage nicht alles möglich ist. Binnen Sekunden reist ein elektronischer Brief zig Kilometer zum Empfänger. Smiley
Uns beiden verband in erster Linie die Leidenschaft des Schreibens. Ich schreibe seit Kindertagen. Kurze Rückblende: Ich fing damit an, als ich eine schlechte Note im Diktat erhielt. Zu Übungszwecken dachte ich mir Geschichten aus, die meine Mutter anfangs korrigierte. Die schlechte Note (5 oder 6) wurmte mich extrem, ich wollte besser werden. Ab dem Zeitpunkt ließ mich das Formulieren nicht mehr los. Aus Geschichten und Gedichten wurden Briefe, die ich im späteren Verlauf mit unzähligen jungen Menschen austauschte.
Durch meine damalige Geschichtslehrerin erfuhr ich vom LetterNet der Deutschen Post. Ich meldete mich an und ich erhielt ab dem Moment regelmäßig Briefkontakte altmodisch per Post. Ich durchsuchte nebenbei Kontaktanzeigen nach Schreiblustigen meiner Art. Einmal startete ich sogar einen Aufruf im Radio. Eine Zusendung erhielt ich. Leider endete unser Kontakt (ein junges Mädchen aus Grimma) abrupt. Ich durfte ihr nicht mehr schreiben.
2003/2004 kam das Briefeschreiben mit Freunden und Bekannten langsam zu Erliegen, denn das Internet und somit die Email stolperte mit Suchtcharakter in mein Leben.
Schreiben in jeglicher Form bereichert noch heute meinen Alltag. Clara ist in dem Bereich ähnlich gestrickt wie ich. Smiley
Unter anderem stellten wir uns die folgenden 3 Fragen.

1) Wie bist du/ich zum Bloggen gekommen?

Clara: “Ich blogge seit zwei Jahren unter anonymen Namen, ohne mein Gesicht zu zeigen. Für viele klingt das etwas komisch, doch mir gibt dies irgendwie ein Gefühl der Sicherheit. Was ich als Clara schreibe, sind zu 100% meine eigenen persönlichen Worte. Ich tausche nicht Persönlichkeit! Ich blogge über dies und das, eben was mich gerade beschäftigt und mir gefällt. (deshalb auch der Blogname bigfruitsalad) Ich teile es gerne mit anderen Menschen, zb. meine Reisen…”

Ich: “Ich blogge privat seit 2014. Während meines Schreibstudiums kam ich auf diese Idee. Schon allein, um mein erlerntes Wissen gleich praktisch anzuwenden. Zudem wollte ich meine Vergangenheit Stück für Stück notieren. Im Laufe der Zeit probierte ich mich im Schreiben aus. Mittlerweile bringe ich meinen Alltag in den Texten ein.
2015 begann ich mit www.happyblogkalorie.wordpress.com. Aus den Artikeln ist mittlerweile ein Buch geworden. Am 15.10. erscheint es auf dem Markt. Das war total spannend und aufregend, weil ich in Nullkommanix einen Verlag fand.”

2) Wie denkst du/denke ich über die Community?

Clara: “Ich habe immer das Gefühl, von meinen Lesern verstanden zu werden und genau das gefällt mir am Bloggen so sehr. Ich habe eine kleine aber feine Community die meine Schreibfreude mit jedem Kommentar, Like und Follow nach oben pusht!”

Ich: “Gute Frage, darüber habe ich noch nie nachgedacht. Heutzutage verlagert sich das Miteinander immer mehr ins Internet. Es wird immer schwieriger, die Leute einzuschätzen, mit denen man Kontakt hat. Deshalb ist es toll, hinter die Kulissen, wie jetzt, gucken zu können. Ich kann die Community nicht bewerten, aber ich finde es gut, dass es so etwas gibt, die den Halt vermittelt, der in der Realität oftmals vermisst wird. Es finden sich Menschen zusammen, die ähnliche Probleme, Ansichten und Werte im Leben haben, die sich auf „natürlichen“ Wege nie treffen würden. Zu 95 % bin ich positiv überzeugt. Die restlichen 5 % gehen mit Skepsis einher.

“Mein Leserkreis ist auch sehr schmal und klein. Kommentare sind eher selten. Ich kann nicht beurteilen, wer meine Artikel wirklich liest oder nur der Höflichkeit halber likt.
Sich verstanden gefühlt zu werden, ist wichtig. Wir leben in einer schnellen vollbepackten Zeit, in der manches herzliches Gefühl der Überforderung weicht.”

Clara: “Da habe ich bezüglich Community ähnliche Erfahrungen… es gibt glaube ich viele Ghostreader, die zwar lesen, und denen unser Blog vielleicht auch sehr gut gefällt, die uns aber nicht abonnieren, liken oder kommentieren. Vielleicht ist auch das ein Grund warum ich ein Pseudonym verwende… man weiß nie wer den Blog mit welchen Absichten liest.”

3) Was fasziniert dich/mich an dem schriftlichen Austausch bzw. was bringt dir/mir generell das Schreiben?

Clara: “Schreiben bewirkt bei mir etwas ganz Großes. Ich kann mich im Schreiben total verlieren, einfach alles um mich herum für eine kurze Zeit vergessen. Dasselbe gibt mir die Musik. Ich funktioniere in diesem Moment irgendwie Standby. Auf meinem Blog schreibe ich auch oft sehr persönliche Dinge, also wie es psychisch gerade um mich steht usw.”

Ich: “Wie du, verliere ich mich im Schreiben. Für mich gibt es in der Schreiberei keine Zeit und keinen Raum. All das, was bzw. über das ich schreibe, ist aus meinem Leben. Auch bei Happy Kalorie berichte ich von meinen Erfahrungen. Wenn ich für etwas brenne, dass ist es die Liebe zu Wörter und für die Prävention/Aufklärung.”

Abschließend ein liebes Dankeschön an dich Clara und an Shana, die uns beide zusammenführte. Wenn du magst, schau dich gern auf die beiden Blogs um.

Wenn man miteinander schreibt, ist man wie durch ein Seil verbunden.

Hinterlasse einen Kommentar